Szenarien

Scenario Based Design

Wir verwenden Scenario Based Design (SBD), um automatische Analysen von E-Portfolios in übersichtlichen Dashboards zu visualisieren. Die Ergebnisse dieser Analysen können auf unterschiedlichste Arten dargestellt werden. In Szenarien wird versucht, die Situationen zu identifizieren, in denen es Probleme oder Verbesserungspotenzial gibt, damit Bewertungs- und Schreibprozesse verbessert werden. Hier präsentieren wir einen Auszug verschiedener Szenarien, die bei der Entwicklung der Web-Applikation geholfen haben.

Szenario 1

Kontext: Leonie ist Dozentin im Seminar “Objektorientierte Programmierung”, in welchem Studierende ein E-Portfolio anlegen müssen. Das Seminar endet mit einer mündlichen Prüfung. Da die Portfolios mit in die Prüfungsnote einfließen und als Grundlage für das Prüfungsgespräch dienen, müssen die Dozierenden vorab die Portfolios einsehen und bewerten.
Problemszenario: Leonie beginnt mit der Bewertung der Portfolios. Sie wählt den ersten Studierenden “Max Mustermann” aus und öffnet im Browser die E-Portfolio-Umgebung Mahara und dort das Portfolio von Max. Neben dem Browser platziert Leonie die Software Excel und öffnet darin das Bewertungsraster. Sie legt für Max ein neues Tabellenblatt an und fügt das Raster (aus einer Vorlage) ein. Über die Tabellenzeilen hinweg werden die jeweiligen Bewertungsgruppen/Kriterien aufgelistet. Leonie liest das Portfolio und füllt parallel das Raster aus. Dies führt zu einem vollen Monitor und kann zu Zeitverlust führen, wenn bspw. nur ein Laptop zur Verfügung steht. Sie liest immer das gesamte Portfolio eines/einer Studierenden (einheitliche Formatierung, Querverbindungen werden ersichtlich) und wechselt nicht zwischen Studierenden. Sie geht die Kriterien des Rasters nacheinander durch und trägt neben der Bewertung auch Kommentare und Begründungen in das Raster ein. Diese können auch für die mündliche Prüfung hilfreich sein.
Aktivitätsszenario: Leonie startet die Bewertung in der AISOP Web-App. In einer Übersicht kann sie Studierende auswählen, deren E-Portfolios analysiert werden sollen. Sie wählt Max Mustermann aus, startet die Analyse und wechselt nach Abschluss in den Bewertungsmodus. Hier wird ihr das gewählte E-Portfolio angezeigt sowie in der rechten Bildschirmhälfte eine Concept Map mit den Hauptthemen des Seminars, über welche Leonie auch navigieren kann. Sie ändert die Ansicht von “Concept Map” zu “Bewertungsraster” und sieht nun das Raster, in dem sie auch Eintragungen vornehmen kann.

Szenario 2

Kontext: Dozent Erich liest und bewertet das Portfolio einer Studentin. Beim Ausfüllen eines Punktes im Raster ist er sich unsicher und möchte das Portfolio mit dem bereits bewerteten Portfolio eines/einer anderen Studierenden vergleichen, um qualitative Unterschiede oder Gemeinsamkeiten festzustellen und die Bewertung anzupassen. Da er das aktuelle Portfolio als gut einschätzt, möchte er es mit dem bisher am besten bewerteten Portfolio vergleichen.
Problemszenario: Erich wechselt zum bereits geöffneten Tabellenkalkulationsprogramm und navigiert zu der Tabelle mit der Notenübersicht aller Studierenden. Er sucht das bisher am besten bewertete Portfolio, öffnet ein neues Browserfenster, navigiert zu dem gewünschten Portfolio in Mahara und vergleicht parallel verschiedene Abschnitte, indem er die zwei Browserfenster auf dem Bildschirm nebeneinander arrangiert. Er stellt fest, dass die beiden Portfolios ungefähr auf demselben Niveau sind, was den bestimmten Punkt im Raster betrifft. Erich wechselt zum Raster des bereits bewerteten Studenten, um die Bewertung einzusehen, wechselt zurück in das Raster der aktuellen Studentin und trägt dort die gleiche Bewertung ein.
Aktivitätsszenario: Erich wählt in der Studierenden-Übersicht des LADs das Portfolio der aktuell zu bewertenden Studentin und das mit der bisher besten Gesamtnote aus und wählt die Option “Vergleich”. Es öffnet sich eine Side-by-Side-Ansicht, in welcher beide Portfolios in einem Browserfenster nebeneinander dargestellt werden. Er scrollt in beiden Portfolios zum gewünschten Abschnitt und vergleicht die Portfolios. Nach dem Abgleich wechselt er zum Raster und trägt die Bewertung für die Studentin ein.

Szenario 3

Kontext: Student Moritz schreibt sein Portfolio erstmals als regelmäßiges Lerntagebuch, wo akquiriertes Wissen in seinen Worten und mit seinen persönlichen Gedankengängen erklärt wird.
Problemszenario: Moritz schreibt Text zu verschiedenen Themen aus dem Seminar, fügt Artefakte ein und scrollt viel nach oben und unten, um Absätze zu vergleichen. Er möchte versuchen, zu einzelnen Themen, die ihm nicht zusagen, ebenfalls gute Texte zu verfassen und ist sich manchmal unsicher, ob der Umfang ausreichend ist.
Aktivitätsszenario: Moritz sieht auf seinem LAD die interaktive Concept Map für seinen Kurs. Hier werden die Hauptthemen des Seminars angezeigt und zusätzlich dieVerbindungen zwischen den Themen und der Umfang der Themen im Portfolio. Auch wenn die Karte eine abstrakte Sammlung darstellt, stellt er fest, dass die abgedeckten Themen für ihn nun mehr Sinn ergeben und er kann auch Verbindungen zu anderen Themen herstellen. Bei manchen Themen fällt ihm auf, dass sein Tagebucheintrag für eine Wissensdarstellung etwas zu knapp ist. Das Dashboard erlaubt Moritz, schnell zu diesen Stellen zu navigieren und die Inhalte anzupassen.